Regionales Raumkonzept Leimental

Die rund 85 000 Leimentalerinnen und Leimentaler sollen auch künftig von einem vitalen Wirtschaftsraum und einem Lebensraum mit hoher Qualität profitieren. Dazu braucht es einen Effort, der die Gemeindegrenzen sprengt. Nun haben sich 13 Baselbieter und Solothurner Gemeinden aufgemacht, gemeinsam die räumliche Zukunft des Leimentals zu planen. Bis Ende 2017 entwerfen sie ein regionales Raumkonzept Leimental und werden danach konkrete Massnahmen erarbeiten.

Ein Blick in die Statistik zeigt: Das Leimental ist ein dynamischer Raum. Nicht nur ist die Bevölkerung in den letzten zehn Jahren im Vergleich zu anderen Regionen in der Nordwestschweiz überdurchschnittlich gewachsen. Auch die Anzahl Arbeitsplätze hat seit 2005 um rund 3000 zugenommen, auf etwa 23 000 – umgerechnet auf Vollzeitstellen. Und gemäss den Prognosen der statistischen Ämter von Kantonen und Bund könnte es so weitergehen. Eine vorausschauende Planung tut daher Not, denn der Wachstumsdruck, die Notwendigkeit der Siedlungsentwicklung nach innen, die hohe Verkehrsnachfrage sowie die Sicherung von Naherholungs- und Grünräumen sind Herausforderungen, die angepackt werden müssen. Aber dies funktioniert nur – und das bestätigen die Erfahrungen aus dem Birstal oder anderen Regionen –, wenn alle Gemeinden gemeinsam am Planungstisch sitzen.

13 Gemeinden planen

2015 haben sich 13 Gemeinden an die Arbeit gemacht. Es sind dies Allschwil (BL), Bättwil (SO), Biel-Benken (BL), Binningen (BL), Bottmingen (BL), Burg (BL), Ettingen (BL), Hofstetten-Flüh (SO), Oberwil (BL), Rodersdorf (SO), Schönenbuch (BL), Therwil (BL) und Witterswil (SO). Im Auftrag der genannten Gemeinden konnte die bereits bestehende Verkehrs- und Raumplanungskommission Leimental (VRKL) die Arbeiten zügig an die Hand nehmen und hat im Frühling 2016 einen ersten Auftrag erteilt: die Ausarbeitung des Regionalen Raumkonzepts Leimental. «Mit diesem Konzept, das Ende 2017 vorliegen wird, werden wir eine klare Analyse haben und die Optionen für die künftigen Entwicklungen kennen», beschreibt der Oberwiler Gemeinderat und Präsident der VRKL Christian Pestalozzi den Zweck dieser Arbeiten. Es soll eine breite Debatte zwischen Fachleuten, politisch Verantwortlichen und der Bevölkerung ermöglicht werden. Denn nur mit dem rechtzeitigen Einbezug aller politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kräfte sei es möglich, so Pestalozzi, die Planung an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten: «Wir wollen ja nichts weniger als die Förderung des Wirtschaftsstandorts und die Bewahrung und Verbesserung der Lebensqualität.» Ausserdem könne das Leimental den Trumpf seiner Landschaft noch mehr für die Naherholung und den sanften Tourismus ausspielen. Und nicht zuletzt gelte es die Verkehrsprobleme anzupacken und zu lösen. Die externen Fachleute, die nun in enger Zusammenarbeit mit der VRKL einen Entwurf des Raumkonzepts erarbeiten, werden auch die französischen Nachbargemeinden sowie Metzerlen-Mariastein und den Kanton Basel-Stadt berücksichtigen.

Bevölkerung einbeziehen – (fast) von Anfang an

An einem ersten Workshop im vergangenen November haben Vertreterinnen und Vertreter aus den beteiligten Gemeinden ihre Ansichten und Kenntnisse zur Abrundung der Auslegeordnung eingebracht. An einem zweiten Workshop von Ende März 2017 haben die Gemeinden und Kantone die vom beauftragten Planungsteam erarbeiteten strategischen Stossrichtungen kommentiert und Vorgaben für die Ausarbeitung möglicher Massnahmen gemacht. Sobald die konkreten Ergebnisse zur Verfügung stehen, was Ende 2017 der Fall sein wird, soll eine breitere Debatte ermöglicht werden: Die Bevölkerung soll 2018 die Möglichkeit erhalten, das Konzept, das auch ein Zukunftsbild zum Leimental im Jahr 2035 enthalten wird, zu kommentieren, zu bewerten und zu ergänzen. Es wird gelten, aus der langfristigen Planungsperspektive konkrete, kurzfristige und politisch mehrheitsfähige Massnahmenpakete zu schnüren.

Mehrfache Wirkungen

Dank den Arbeiten am regionalen Raumkonzept Leimental wird nicht nur der Informationsaustausch zwischen den Gemeinden verbessert. Auch das gemeinsame Verständnis für ein Leimental, das mehr ist als die Summe seiner Gemeinden, wird gestärkt werden. Damit wäre die Basis gelegt für ein konsensfähiges und regionales Bild, das die künftige Entwicklung des Leimentals beschreibt und zur Entscheidungsgrundlage für Kantone und Gemeinden werden kann. Und nicht zuletzt wird das Raumkonzept wichtige Informationen für die nächste Generation des Agglomerationsprogramms liefern. Dieses ist die Voraussetzung dafür, dass sich der Bund an der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur in der Region Basel beteiligt.


Leimentaler Gemeinden verpflichten sich zu regionaler Zusammenarbeit

Die dreizehn Gemeinden des Leimentals verstärken ihre Zusammenarbeit. Mit der Unterzeichnung einer Charta verpflichten sie sich, die Bereiche Mobilität, Wohnen und Landschaft gemeinsam weiter zu entwickeln. Als Basis haben sie ein Raumkonzept für die ganze Region Leimental ausgearbeitet.

Attraktive Lebensräume werden auch in Zukunft wachsen, da sie beliebte Wohn- und Arbeitsorte sind. Den Baselbieter und Solothurner Gemeinden im Leimental – von Allschwil bis Burg – mit ihrer hohen Lebensqualität geht es nicht anders. Und es kommen weitere Herausforderungen auf die dreizehn Gemeinden zu: Die Notwendigkeit der Siedlungsentwicklung nach innen, die hoheVerkehrsnachfrage sowie die Sicherung von Naherholungs- und Grünräumen rufen nach vertiefter Kooperation auf Gemeindeebene. Damit die Zusammenarbeit auf ein gutes Fundament zu stehen kommt, haben die Gemeinden ein Raumkonzept ausgearbeitet und im Sommer 2018 verabschiedet. Dank dem Konzept sind die Trümpfe des Leimentals beschrieben und die Optionen für die räumliche Entwicklung liegen nun auf dem Tisch.  

Die Qualitäten des Leimentals weiterentwickeln

Das Leimental hat viel zu bieten: Die vielfältig genutzten und gut vernetzten Landschaftsräume des Leimentals warten mit städtebaulichen Akzenten und belebten Dorfkernen auf. Die Nähe zu Basel, das vielseitige Arbeits- und Freizeitangebot sowie die Durchlässigkeit des Leimentals zu Wirtschafts- und Naturräumen im Elsass sind Qualitäten, die weiter gestärkt werden sollen. Das Raumkonzept will den Leimentaler Gemeinden Orientierung bieten und gute Entscheidungen ermöglichen, wenn es darum geht, die Grünräume und Landschaftswerte nachhaltig zu sichern, den Verkehr besser zu organisieren, die Zersiedelung einzudämmen und die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin positiv zu gestalten, kurz: die hohe Lebensqualität in der Region Leimental zu sichern.

Mehrwert durch verstärkte Zusammenarbeit

Bis anhin funktionierte die Koordination der räumlichen Entwicklung im Leimental auf einer eher lockeren Basis. Nun haben am Mittwoch, den 19. September 2018, die Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten der Gemeinden im Bottminger Schloss gemeinsam eine Charta zur künftigen Zusammenarbeit unterzeichnet: So soll ein gemeinsames Verständnis für eine Region Leimental wachsen, die mehr ist als die Summe seiner Gemeinden. Diese Vernetzung stärkt den Auftritt der Region und ermöglicht Vorhaben, die eine Gemeinde alleine nicht stemmen könnte. Die folgenden Gemeinden haben die Charta zur Umsetzung des Raumkonzepts Region Leimental unterzeichnet: Allschwil (BL), Bättwil (SO), Biel-Benken (BL), Binningen (BL), Bottmingen (BL), Burg i.L. (BL), Ettingen (BL), Hofstetten-Flüh (SO), Oberwil (BL), Rodersdorf (SO), Schönenbuch (BL), Therwil (BL) und Witterswil (SO). Die Gemeinden verpflichten sich mit ihrer Unterschrift, die Ziele des Raumkonzepts zu verfolgen und bei kommunalen und regionalen Vorhaben zu berücksichtigen. Aber auch die Zusammenarbeit mit den schweizerischen und französischen Nachbarn soll projektbezogen verstärkt werden.

Weitere Informationen zum Raumkonzept Leimental:

https://region-leimental-plus.ch/gremien/raumkonzept/