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Neobiota

Was sind Neobiota?

Neobiota sind Tiere (Neozoen) und Pflanzen (Neophyten), die sich nach der "Entdeckung" Amerikas durch Kolumbus neu in unserer Umgebung angesiedelt haben. Einige dieser Neobiota wurden bewusst als Nahrungslieferanten (z.B. Kartoffeln oder Tomaten) als Zierpflanzen (Goldrute) oder zur Schädlingsbekämpfung (Asiatischer Marienkäfer) eingeführt. Anderen ist es im Laufe der Globalisierung ohne bewusstes Zutun des Menschen gelungen, neue Gebiete zu besiedeln (z.B. Asiatische Tigermücke oder Götterbaum). Einige wenige dieser neu bei uns heimischen Lebewesen verhalten sich invasiv, das heisst, sie verbreiten sich so stark, dass sie einheimische Pflanzen und Tiere verdrängen. Dieses invasive Verhalten kann ökologische (Verringerung der Biodiversität), ökonomische (Erosion, Gebäudeschäden) und gesundheitliche Folgen (Allergien oder Infektionskrankheiten) nach sich ziehen. Deshalb müssen alle Betroffenen gemeinsam darauf hinarbeiten, die weitere Ausbreitung dieser Arten zu verhindern und sie - wo möglich - zurückzudrängen. Der Kanton Basel-Landschaft koordiniert in dieser Thematik und informiert umfassend unter www.neobiota.bl.ch.

Invasive Schädlinge

Japankäfer

Der aus Japan stammende Blatthornkäfer wurde vor einigen Jahren nach Norditalien eingeschleppt und ist sowohl als erwachsener Käfer als auch als Engerling eine Bedrohung für die Schweizer Landwirtschaft. Er gilt in der Schweiz als Quarantäneorganismus. Ein Befall ist somit meldepflichtig. Weitere Informationen zum Thema Japankäfer: Merkblatt [pdf]

Asiatische Tigermücke

Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus Südostasien und gilt als eine potentielle Überträgerin des Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus, wobei in der Schweiz bisher noch keine Krankheitsübertragung dokumentiert ist. In den letzten Jahren konnte sich die Asiatische Tigermücke auf fast allen Kontinenten verbreiten und erreichte im Jahr 2015 auch die Region Basel. Durch Bekämpfungsmassnahmen kann die Tigermücken-Population möglichst gering gehalten und das Risiko einer Krankheitsübertragung in der Schweiz minimiert werden. Für die Bekämpfung vor Ort (beispielsweise bei Einlaufschächten) wird ein biologisch spezifisches Mittel von geschultem Personal, z. B. des Werkhofs eingesetzt. Die wichtigste Massnahme, welche die Bevölkerung ergreifen kann: Brutstätten in stehendem Wasser in Gärten und auf Terrassen vermeiden. Weitere Informationen mit Tipps für die Bekämpfung der asiatischen Tigermücke finden Sie hier sowie im Merkblatt [pdf].

Asiatische Hornisse (Vespa velutina)

Die Asiatische Hornisse wurde 2004 erstmals im Südwesten Frankreichs entdeckt. Seitdem hat sie sich in mehreren europäischen Ländern ausgebreitet. In der Schweiz konnte sich der Schädling im Jahr 2020 im Kanton Genf und Jura ansiedeln. Die Asiatische Hornisse ernährt sich, im Gegensatz zur europäischen Hornisse, vorwiegend von Bienen. Da die westliche Honigbiene nicht über ausreichende Verteidigungsstrategien verfügt, führt das dazu, dass die Honigbienen die Stöcke nicht mehr verlassen und künstlich ernährt werden müssen. Im Extremfall kann es sogar zum Ausfall ganzer Völker kommen. Für den Menschen ist die invasive Hornisse nicht gefährlicher als die einheimische. Beim Auftreten der Asiatischen Hornisse muss schnell reagiert werden, um den Ausflug der jungen Königinnen und somit die Bildung weiterer Nester zu verhindern. Dafür wurde ein Meldesystem geschaffen. Bitte melden Sie verdächtige Nester und Insekten (mit Bild und Koordinaten) an: Bienengesundheitsdienst: infoNULL@apiservice.ch

 Ambrosia artemisiifolia gilt als eine der wichtigsten Problempflanzen. Die Pollen verursachen bei vielen Menschen heftige Allergien.

Invasive Neophyten

Pflanzen halten sich nicht an Gartenzäune. Einige exotische Arten sind verwildert, breiten sich explosionsartig aus und nehmen den einheimischen Pflanzen und Tieren die Lebensgrundlage. Diese sogenannten «invasiven Neophyten» können zudem Bauten des Hochwasserschutzes und des Verkehrs schädigen oder die Gesundheit gefährden. Obwohl sie dekorativ aussehen und beliebt sind, im Garten kann problemlos auf invasive Neophyten verzichtet werden.

Anleitungen zur Erfassung von invasiven Neophyten mit dem Smartphone

Mit der App "InvasivApp" (Für Iphone und Android) können einfach und schnell  Neophyten erfasst und gemeldet werden. Die Meldungen sind für die Bekämpfung invasiver Neophyten äusserst wertvoll und wichtig. Melden können alle, die ein Smartphone besitzen. Die Ergebnisse werden Ende Jahr publiziert.

Kurzanleitung InvasivApp BL  (für Spaziergänger, Wanderer, Hündeler usw.)

Komplettanleitung InvasivApp BL (für Gruppen, Schulen, Professionelle, Werkhöfe, Forst usw.)


Zuständige Abteilung: Verkehr, Tiefbau und Umwelt

Kontakt: Daniel Egli, Ressortleiter Umwelt, Tel. 061 425 53 18